„Gelassenheit entspringt dem Vertrauen ins Leben und in den richtigen Lauf der Dinge.“
Aber kannst Du Dir das als Führungskraft leisten? Gelassen abzuwarten und darauf hoffen, dass die Dinge schon richtig laufen? Warten da nicht schon 10.000 ToDos in Deinem Kalender und sitzen da nicht 1.000 Erwartungen in Deinem Genick? Ja genau da an der Stelle, die Du gerade beim Lesen spürst…!
Selbstcheck
Bevor ich hier lange schreibe, warum Gelassenheit und Vertrauen als Führungskraft gut sind, mach doch einfach selbst die Probe aufs Exempel:
Unter welchen Bedingungen kannst Du leichter oder bessere Ergebnisse erzielen? Und im Idealfall sogar beides…?
Wenn ich Führungskräfte im Coaching oder in den Seminaren genau das frage, sagen die meisten sehr spontan: „Na, wenn keiner Hektik macht und wenn mir der Chef vertraut!“ Geht es Dir auch so?
Was sagt die Psychologie?
In Studien mit Schulklassen haben zwei Lehrer zwei von den Leistungen gleichwertige Klassen übernommen. Dem einen Lehrer hat man gesagt, dass die Schüler alle sehr leistungsschwach sind in seiner neuen Klasse. Der andere Lehrer hat die Info bekommen, dass in seiner neuen Klasse nur Hochbegabte sind. Welche Klasse hatte welche Ergebnisse, wo die Schüler doch mit den gleichen Leistungsniveaus gestartet sind?
Die Klasse, von deren Hochbegabung der Lehrer überzeugt war, schnitt deutlich besser ab als die andere Klasse.
Was können wir nun daraus ableiten?
Wenn Du davon ausgehst, dass Deine Mitarbeiter das Beste geben, ihnen also vertraust, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass das auch so sein wird. Oder mit anderen Worten: Wenn Du alles von Deiner Seite aus vorbereitet und alle Rahmenbedingungen klar gesteckt hast, darfst und sollst Du sogar gelassen darauf vertrauen, dass die Dinge ihren richtigen Lauf nehmen.
Aber was, wenn vor lauter Vertrauen etwas schief läuft?
Die großen Errungenschaften unserer Gesellschaft sind sehr oft durch einen Fehler entstanden, dadurch, dass klar wurde „dieser Weg funktioniert nicht“. Und auch hier wieder Hand aufs Herz: Wie oft in Deinem Leben hast Du gelernt oder gar etwas Besseres gefunden oder gemacht, weil der erste Ansatz schief gegangen ist?
Wie wäre es also heute mal mit diesem „Rezept“, damit Du gelassen mehr Vertrauen in die gute Leistung Deiner Mitarbeiter haben kannst?
- Was ist das Ziel einer Aufgabe?
- Welche Rahmenbedingungen, Anforderungen und Eckpfeiler gibt es?
- Welche Ansprüche und Erwartungen habe ich selbst als Führungskraft? Und wie geht es mir selbst, wenn ich an dieses Thema denke?
- Auf welche Art und Weise muss mein Mitarbeiter die Aufgabe übergeben bekommen? Sehr sachlich und mit wenig Worten, mit einer SmallTalk-Einleitung oder im Rahmen unseres monatlichen Zweiergesprächs?
- In welchem Turnus möchtest Du Rückmeldung haben?
Gutes Gelingen beim Ausprobieren!
(Beitragsbild by un-perfekt from Pixabay)