Teamentwicklung
Wie Du die Zusammenarbeit in Deinem Team deutlich verbesserst
Grundsätzlich funktioniert es ja bei Euch – und trotzdem kommt Ihr immer wieder oder schnell an den Punkt, an dem es knirscht, wo die Stimmung sinkt oder die Reibereien im Team deutlich spürbar werden. Was Du als Führungskraft tun kannst, um aus einer Gruppe ein eingeschworenes Team zu machen, das gemeinsam durch Dick und Dünn geht, erfährst Du in den nächsten 2 Minuten, wenn Du diesen Artikel liest.
Bis ein Team nicht nur leistungswillig, sondern auch leistungsfähig ist, durchläuft es einen ganz bestimmten Prozess. Warum ist das so? Je besser seine Grundbedürfnisse befriedigt sind, desto eher kann sich ein Mitarbeiter auf seine Arbeit und sein Wirken konzentrieren und einlassen. Sicherheit, Bindung und der Platz im Rudel müssen geklärt sein, bevor sich der natürliche Drang zum Wachstum vollends entfaltet. Und genau das sind die Themen in der Entwicklung eines Teams, damit es wirklich und gut leisten kann. In etwa ist das so wie auf einer Party, auf die Du eingeladen bist, aber auf der Du niemand kennst. Erst wenn Du weißt, wo das Buffet steht und die Toiletten sind, wenn Du erste Kontakte geknüpft hast und wenn Du das Gefühl hast, dass der Abend was werden kann, fängst Du an, die Party zu genießen.
Zum einen gibt es Methoden, mit denen Du als Führungskraft die Zusammenarbeit im Team verbessern kannst. Dazu gleich im nächsten Absatz ausführlich mehr. Und dann hast Du vielleicht schon von Teambuilding-Übungen gehört, die man hauptsächlich in Teambuilding Workshops macht. Dabei geht es zuerst darum, gemeinsam eine Aufgabe zu lösen. Im zweiten Schritt wird dann gemeinsam mit der Gruppe die Art und Weise analysiert, wie diese Aufgabe gelöst wurde. So werden Schwachstellen und Potenziale des Teams deutlich und damit veränderbar. Es gibt einerseits sehr viele schon bekannte Übungen, Ihr könnt aber auch jede Eurer Alltags-Tätigkeiten zu einer reflektierten Übung machen.
In jeder Phase im Teambuilding-Prozess hast Du als Führungskraft ganz bestimmte Aufgaben, die Du mit bestimmten Maßnahmen und Methoden leicht bewältigst. Zu Beginn der Party, wenn die Menschen einander noch fremd sind, geht es für Dich als Führungskraft darum, sie einander vorzustellen, um das erste Eis zu brechen. Schaffe erste Brücken für Gespräche, erste Anknüpfungspunkte, damit sich die Menschen einander nähern können. Du bist der Gastgeber und Dir liegt was dran, dass der Abend nicht nur schön, sondern unvergesslich wird.
Wenn Gespräche hitziger werden, kannst Du als Führungskraft der Gruppe helfen, indem Du den unterschiedlichen Meinungen und Sichtweisen Platz einräumst. Im Party-Beispiel: Mache klar, dass Du es begrüßt, wenn Deine Gäste sich einander so deutlich und mutig zeigen. Das heißt nicht, dass Du Deine Meinung verstecken musst, ganz im Gegenteil. Es geht nur darum, jedem Einzelnen auch den Platz für seine Individualität einzuräumen. Im Party-Teambuilding am Ende des Stormings ist es Deine Aufgabe, die expliziten und die impliziten Regeln zu formulieren und so für alle transparent und sichtbar zu machen, damit sich Deine Gäste auch daran halten können.
Tut es jemand nicht, ist es Dein gutes Recht als Hausherr, diesen Gast darauf anzusprechen oder gar hinaus zu begleiten, wenn er die Regeln weiter missachtet. Und wenn Dein Team in der Leistungsphase, dem “Performing” angekommen ist, dann “lean back and enjoy the show”. Da hast Du in der Teamentwicklung “nur” mehr die Aufgabe, dem Team die Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
Du als Führungskraft bist für den Teamprozess verantwortlich. Das heißt aber nicht, dass Du alles selbst können oder machen musst. Es gibt Situationen, da hilft Unterstützung von außen. Die meisten Teams bleiben am Übergang vom Forming zum Storming stecken, weil die Situation vorhandener aber unausgesprochener Konflikte unangenehm ist – und das über Jahre!
Hier macht ein Teambuilding, eine Teamentwicklung oder ein Teamcoaching absolut Sinn, weil hier der externe Coach oder Trainer ganz andere und weitaus mehr Dinge klar ansprechen und damit zur Klärung beitragen kann, als es die Teammitglieder oder Du als Führungskraft können. Nicht, weil Ihr es tatsächlich nicht könnt, sondern weil Eure Wege meist schon so eingefahren sind und Wunden und Narben das ungefährliche Ansprechen erschweren oder unmöglich machen.
Mit erprobten und ganz gezielten Übungen, Methoden oder Maßnahmen werden die Kanäle wieder freigemacht, Kommunikation wird wieder leichter und damit das Arbeiten wieder angenehmer. Wenn Du also Dein Team oder Deine Abteilung mal als eine Party betrachtest, in welcher Phase seid Ihr? Welche Aufgabe steht gerade für Dich an? Wenn Du eine Frage hast oder mehr Hintergründe haben willst, melde Dich gerne bei mir!
Es wurden nicht all Deine Fragen beantwortet? Melde Dich gerne bei mir!
Lass uns beim Party-Beispiel bleiben und genauer hinschauen. Es geht schon weit vor dem Party-Abend los: Jemand, den Du magst, lädt Dich ein, Du weißt aber genau, dass Du dort niemand kennen wirst. Die wenigsten Menschen sind sofort hellauf begeistert. Meistens meldet sich auch ein Gedanke wie “Da kenn ich ja niemand…”. An dem Abend ist es dann auch erst einmal so. Du kommst herein, taxierst die Menschen und sie schauen Dich an.
Der Gedanke dahinter ist “Wer sind die?” oder “Wer ist die/der?”. Damit bist Du schon in der ersten Phase in der Teamentwicklung, das sog. “Forming”, in der es um die Orientierung und um das langsame “Miteinanderwarmwerden” geht. Hast Du jemand oder eine Gruppe gefunden, die ganz ok ist, beschnuppert Ihr Euch über verschiedene Themen und merkt daran schnell, wer wie tickt, was mit wem geht oder wo es auch nicht passt. Der Abend scheint ja doch “ganz ok” zu werden…
Ihr werdet mutiger und nun geht es darum, das eigene Terrain abzustecken und seinen Platz “im Rudel” zu finden. Das “Storming”, die zweite Phase im Teamprozess hat begonnen. Nun geht es um die Rangordnung. Während Tiere das weitgehend körperlich regeln, wirst Du im seltensten Fall Deinen Platz mit der Faust klarmachen. Das machen Menschen subtiler, mit Worten, Gesten, Blicken oder der Körperhaltung. Die Botschaft dahinter ist aber klar: Wie sehr kann ich hier ich sein und wieviel Gemeinschaft und Gleichklang wird hier gelebt? Konflikte sind unausweichlich und gleichzeitig wichtig, denn sie helfen der Gruppe, die Plätze im Team auszuhandeln.
In der dritten Phase “Norming” geht es nun darum, die internen Gruppenregeln zu finden nach denen das Team funktioniert. Das sind zum einen explizite also ausgesprochene Regeln, die man gemeinsam gefunden hat, vielmehr aber noch implizite also unausgesprochene Regeln, die sich durch das Tun und Machen, durch Gewohnheit oder Akzeptanz herausgebildet haben. “Was kann man hier sagen, was nicht?”, “Welche Themen meidet man hier besser?”, “Wen darf ich anlächeln, wen nicht?”, “Wie keck darf ich sein, wo bin ich besser still?” und so weiter.
Wenn diese drei Phasen des Teambuilings durchlaufen sind, kommt die Kür: das Team ist leistungswillig und leistungsfähig. Jeder hat seinen Platz durch den Teamentwicklungsprozess gefunden, die Regeln sind klar und innere Sicherheit und Klarheit stellen sich ein. Beste persönliche Voraussetzungen für Leistung und Wachstum. „Lean back and enjoy the Show!“