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Die Führungskraft im Projektionsdilemma (Teil 3)

Die Führungskraft im Projektionsdilemma (Teil 3)

5 Tipps, wie Du als Führungskraft Projektionen erkennst und beseitigst

Im ersten Teil ging es darum, DASS Führungskräfte sich (zu) oft im Pro­jek­tions­dilem­ma befinden.
Im zweit­en Teil sind wir gemein­sam dem „WARUM“, d.h. den Ursachen für das Pro­jek­tions­dilem­ma auf den Grund gegangen.
Und in diesem drit­ten und let­zten Teil geht’s darum, wie Du Dich als Führungskraft aus diesem Dilem­ma befreien kannst.
Inter­essiert? Los geht’s…

Tipp 1: Vorsicht, Projektionsdilemma auf fünf Uhr

Je früher Du ein Pro­jek­tions­dilem­ma erkennst, desto wirkungsvoller kannst Du es „umlenken“:
Nicht jedes Anliegen, mit dem ein Mitar­beit­er zu Dir kommt, ist eine Pro­jek­tion, das ist klar. Ja was über­haupt ist dann eine Projektion?

Der Name trifft den Umstand super: Trifft ein äußer­er Aus­lös­er den inneren Lein­wand­schal­ter beim Gegenüber, schal­tet sich dort der Pro­jek­tor ein und ein Film spielt ab. Welch­er Film das ist, weiß nur der betr­e­f­fende „Kino­be­treiber“ selb­st und meist nicht mal der bewusst. Das Ergeb­nis ist, dass die Hand­lung nach aussen ver­lagert wird.

Bist Du nun das Gegenüber des Kino­be­treibers und hast wom­öglich den Aus­lös­er geliefert, hast Du schnell die Haup­trol­le, meist die des Bösewichts. Und fast wie von Zauber­hand kannst Du diese Rolle per­fekt spie­len, denn der Moment, in dem das Rol­lenange­bot vor Dir liegt, ist der Aus­lös­er für Dein inneres Kino.
So spielt Ihr bei­den eine super insze­nierte Ein­stel­lung – und geht auch noch bei­de davon aus, dass alles wahr ist!

Für das Erken­nen von Pro­jek­tio­nen heißt das: Liegt ein Rol­lenange­bot vor Dir, ist und bleibt es ein ANGEBOT. Und Du weißt von Deinen Kun­den, dass nicht jedes Ange­bot angenom­men wird oder wer­den muss 😉

Tipp 2: Sachrahmen statt Deutungsrahmen

Die „Filme“ im Kopf entste­hen durch den indi­vidu­ellen Deu­tungsrah­men. Der Wech­sel zum Sachrah­men ver­ringert das Risiko von „Deu­tun­gen“ erheblich!

Der häu­fig­ste äussere Grund für Pro­jek­tio­nen sind – so komisch das klin­gen mag – unsauber abgesteck­te sach­liche Rah­menbe­din­gun­gen. Denn ist der Sachrah­men nicht klar, bleibt immens viel Raum für eigene Ausle­gun­gen und damit ver­bun­dene unter­schiedliche Sichtweisen der Beteiligten. Kommt dann noch per­sön­liche Unzufrieden­heit, inner­er Wider­stand oder ein anderes per­sön­lich­es Ungle­ichgewicht hinzu, läuft das Kino an.

Um zu prüfen, wie klar Eure Rah­menbe­din­gun­gen sind, stellt Euch – am besten gemein­sam – fol­gende Fragen:

  • Wo gibt es bere­its klare Prozess- und Ver­fahren­san­weisun­gen als Hand­lungsleitlin­ien und wo soll­ten noch Hand­lungsleitlin­ien definiert werden?
  • Sind alle Auf­gaben und Ziele ein­deutig definiert? Welche Auf­gaben müssen genauer beschrieben wer­den? Wo braucht es klare Ziele, damit der Sinn der Arbeit trans­par­enter wird?
  • Ken­nt jed­er Mitar­beit­er seinen Platz im gesamten Arbeitsablauf? An welchen Stellen muss der Gesamtablauf trans­par­enter wer­den? Wo braucht es mehr Informationen?
  • Wo liegen Schnittstellen zwis­chen Mitar­beit­ern, Teams oder Abteilun­gen und wie sind diese definiert? Wie kön­nen Über­gaben klar­er und definiert­er gestal­tet werden?

Habt Ihr die Sachebene gek­lärt, ist der Raum für poten­zielle Pro­jek­tio­nen schon viel klein­er. Und soll­tet Ihr diese Fra­gen gemein­sam beant­wortet haben, habt Ihr eh schon viel auch für die per­sön­liche Ebene getan.

Tipp 3: Deine Resilienz (Stress-Elastizität), die Deiner Mitarbeiter und die Deines Teams stärken

Kennst Du das?
Je mehr Du in Dir ruhst, desto weniger bringt Dich aus der Fassung.
Auf das Pro­jek­tions­dilem­ma über­set­zt heißt das: Je mehr Du in Dir ruhst, desto mehr offene Rol­lenange­bote erkennst Du und bewahrst Dir Deine eigene Entschei­dungs­frei­heit, sie anzunehmen oder liegen zu lassen.

Wie also kannst Du mehr in Dir ruhen? Wie also kannst Du gelassen­er bleiben?
Gelassen­heit entste­ht, wenn einige Per­sön­lichkeit­skom­pe­ten­zen zusammenspielen:

  • Wer überzeugt ist von seinen Fähigkeit­en und bere­its förder­liche Erfahrun­gen damit gemacht hat, bleibt gelassener.
  • Wer von sich weiß, dass er Prob­leme lösen kann, bleibt gelassener.
  • Wer sich immer wieder in eine gestal­tende Rolle brin­gen kann und damit dem Opfer­spiel entkommt, bleibt gelassener.
  • Wer eine klare Ori­en­tierung für sein Leben hat, bleibt gelassener.
  • Wer grund­sät­zlich eher das Pos­i­tive eines Umstandes sieht, bleibt hand­lungs­fähiger und damit gelassener.

All diese Kom­pe­ten­zen sind Teil der sog. Resilienz. Resilient ist jemand, der wächst und gedei­ht ger­ade wegen oder an widri­gen Umstän­den. Der in schwieri­gen Momenten einen kühlen Kopf bewahrt, weil er eben nicht jedes Rol­lenange­bot annimmt, son­dern als erstes sich selb­st mit­bekommt und gut für sich sorgt. Damit er gut auf die Men­schen und Auf­gaben in seinem Umfeld acht­en und sie vor­wärts brin­gen kann.

Wie wäre es also, ins Resilienz-Train­ingscamp zu gehen?
Du, Deine Mitar­beit­er oder am allerbesten Ihr gemein­sam. Ihr werdet Euch als Team stärken, Eure Resilien­zkom­pe­ten­zen aus­bauen und damit sou­verän­er denn je mit den Her­aus-Forderun­gen Eure Arbeit­sall­t­ags umgehen.

Tipp 4: Hinter- oder Untergrundprozesse aufspüren, die Eure operative Handlungsfähigkeit lahm legen und damit den Raum für Projektionen vergrößern

Das sind die The­men, die kein­er anpack­en mag, weil man sich daran so schnell die Fin­ger verbrennt.

Kennst Du auch The­men bei Euch im Unternehmen, von denen jed­er weiß, die kein­er gut heißt und die trotz­dem nicht angepackt wer­den? Meist sor­gen genau diese The­men für beständi­gen Sand im Getriebe des All­t­ags. Das sicht­bare Ergeb­nis sind nicht selten

  • hohe Fehlzeit­en, hohe Krankheitsquoten
  • sink­ende Effek­tiv­ität, nach­lassende Produktivität
  • häu­fige Kon­flik­te bis hin zu inneren und äußeren Kündigungen
  • hohe psy­chis­che Belas­tun­gen bis hin zu Erkrankungen
  • und vieles mehr

Und genau hier, qua­si am dunkel­sten Punkt, liegt die größte Chance!

Wie bitte?
Du hast richtig gelesen:
Wie wäre es, wenn Ihr ein Besteck hät­tet, um die heißen The­men so anpack­en zu kön­nen, dass sich kein­er mehr die Fin­ger daran verbrennt?

Die betrieb­sin­di­vidu­elle Gefährdungs­beurteilung für psy­chis­che Belas­tun­gen ist Eure Gabel für die heißen The­men. Sie packt diese The­men an, dreht und wen­det sie von allen Seit­en, so dass sie abkühlen und Ihr sie gefahr­los anpack­en könnt.

Ganz neben bei erfüllt Ihr Eure rechtliche Pflicht*, erhöht die Mitar­beit­er­mo­ti­va­tion enorm und habt auch noch ein kosten­freies Inno­va­tion­scamp für die ganze Fir­ma oben auf! Ohne extra Beraterkosten!

* Viele wis­sen gar nicht, dass sie seit Jahren nicht nur die physis­chen Gefährdun­gen eines Arbeit­splatzes (Licht, Luft, Lärm etc.) erfassen müssen, son­dern auch die psychischen!!

Tipp 5: Wem gehört das „Problem“?

Nicht für alles, was andere meint „wahrzunehmen“ fällt in Deinen Verantwortungsbereich!

Eine Pro­jek­tion macht nur Spaß, wenn es Darsteller und Pub­likum gibt. Über­set­zt heißt das, dass die Pro­jek­tion nur laufen kann, wenn das Gegenüber darauf einsteigt.

Find­est Du Dich also plöt­zlich mit Aus­sagen oder Umstän­den kon­fron­tiert, die Du so nicht gesagt oder ein­geleit­et hast, liegt das wieder ein­mal ein Rol­lenange­bot vor Dir! Und Du hast jede Frei­heit, das Ange­bot anzunehmen oder auch abzulehnen, d.h. nicht auf die Pro­jek­tion einzusteigen und nachzufragen:

  • Wie genau meinst Du das?“
  • Was möcht­est Du mir damit ger­ade sagen?“
  • Kannst Du mir bitte mehr dazu sagen?“
  • Bitte hilf mir grad, Dich / Dein Anliegen zu verstehen“
  • Wenn Du das so sagst, merke ich, dass ich xxx werde. War das Deine Absicht?“
  • Was möcht­est Du erre­ichen, wenn Du mir das so sagst?“

Es geht für Dich darum, die – meist über­all – herum­liegen­den Rol­lenange­bote bewusst zu bemerken und Dir selb­st damit die Möglichkeit zu ver­schaf­fen frei zu entschei­den, ob Du annimmst oder nicht. Denn jed­er hat selb­st die Ver­ant­wor­tung für das, was bei ihm läuft.

Im näch­sten Blog­a­r­tikel geht es aus­führlich um diese betrieb­sin­di­vidu­elle Gefährdungs­ga­bel, mit der heiße The­men kalt gestellt werden.

Also bis bald ein her­zlich­es Servus!

Andrea

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